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Gegenschein und Lichtbrücke

Datum:21.08.04 Uhrzeit:23:56 UT Belichtung:40 min
Feld:Durchmesser 180o Emulsion: Kodak E200 Filter:keiner
Optik:f=8mm 1/4.0 Ort:Hakos, Namibia Beobachter:Till Credner
Erläuterung

Die kreisförmige Ganzhimmelsaufnahme zeigt die Milchstraße überbelichtet am westlichen Horizont (rechts) und ein weiteres, aber schwächeres, Leuchtband quer über den ganzen Himmel. Der Weg dieses Bandes verläuft entlang der Ekliptik mit einem helleren Fleck im Sternbild Capricornus. Die Ekliptik entspricht (quasi) der Ebene unseres Sonnensystems. Aber nicht nur die Planeten lassen sich entlang der Ekliptik finden, auch kleine interplanetare Staubteilchen befinden sich dort und sind schwach sichtbar durch Streuung des Sonnenlichts. Speziell in antisolarer Richtung, dort befindet sich im August das Sternbild Capricornus, ist das Streulicht recht hell aufgrund der bevorzugten Rückstreuung des Lichts in 180 Grad Richtung. Dieser Leuchtfleck wird (auch international) als Gegenschein bezeichnet. Das schwache Band ist die sogenannte Lichtbrücke, die den Gegenschein mit dem Zodiakallicht am Abend- und Morgenhimmel verbindet.

Für die visuelle Beobachtung des Gegenscheins und erst recht für die sehr schwache Lichtbrücke ist ein äußerst dunkler und transparenter Himmel erforderlich. In Mitteleuropa gibt es kaum noch einen Ort, an dem dies möglich ist. Die Lichtbrücke habe ich, im Gegensatz zum Gegenschein, auch nicht unter dem exzellenten namibischen Himmel mit dem bloßen Auge erkennen können.

Siehe auch:
Bilder vom Zodiakallicht
James et al., "The morphology and brightness of the zodiacal light and gegenschein", 1997MNRAS.288.1022J
Leinert et al., "The 1997 reference of diffuse night sky brightness", 1998A&AS..127....1L